That’s The Spirit – wes Geistes Kind bist Du ?

„Das ist mir zu spirituell!“, oder: „Ich empfinde mich schon irgendwie spirituell.“

Spirituell sein – was bedeutet das? Wer ist spirituell, will spirituell sein? Wie sieht spirituell sein denn aus? Mehr denn je spannend für viele und gleichzeitig doch irgendwie nicht einfach zu klären, zu beschreiben.

Und Du, wo siehst Du Dich darin? Wer oder was ist für Dich spirituell? Würdest Du Dich als spirituelles Wesen bezeichnen?

Von der reinen Wortbedeutung her sind wir alle spirituelle Wesen. Denn in spirituell steckt der lateinische Spiritus für Geist oder Hauch – spiro heißt ich atme. Und das tun wir – alle. Von Anfang an und solange wir leben. Somit sind wir als lebendige atmende Wesen allesamt spirituell von Haus, von Natur aus. Und hier liegt vielleicht der Schlüssel. In der Natur. In der lebendigen Natur, die wir sind als Teil von einem Großen Ganzen.

Machen wir stark berührende, bewegende Erfahrungen, fühlen uns besonders lebendig und uns darin, im Ergriffensein, die Worte fehlen. Uns allem, was ist, plötzlich ganz nahe fühlen. Einer anderen Person, einer Gruppe von Menschen, Pflanzen, Tieren, getragen von der Erde, gestreichelt von einer sanften Brise, im Klang der Vogelstimmen, im Rauschen der Bäume, in der Stille eines tiefen Waldes.

Ein Moment, eine kleine Ewigkeit, manchmal fast überwältigend intensiv, nimmt uns fast den Atem vor Staunen.

Meine Erfahrung ist, es lebt sich leichter und freier, ganz bewusst lebendiger Teil des Großen Ganzen zu sein. Zugleich Fluss und im Fluss zu sein. Selbst in Bewegung und dabei getragen, bewegt, berührt. Spirituell zu sein ist mir Geschenk und Aufgabe zugleich. Darum bin hier. Auch für Dich. Wenn Du willst.

Das Wunderbare, Du kannst Dich in jedem Augenblick daran erinnern, wie lebendig Du bist, weil Du atmest. Mit jedem Einatmen, mit jedem. Ausatmen kannst Du die Verbindung mit allem, was ist, bewusst realisieren.

Im Atmen einzigartig mit unserem Rhytmus unserem Körper, sind wir ebenso atmend wie die anderen. Sind verbunden mit allem, was lebendig ist, was lebendig bleiben will. Können das Leben feiern mit jedem Atemzug.

„Na, wenn das alle machen, wo kommen wir denn dahin?“

„In eine Welt, die dem Leben dient. Endlich.“

 

 

 

 

Wie du siehst

– vielleicht ja auch für dich gerade heute – das Leben ist nicht immer leicht. Wie du siehst, worauf sich dein Blick richtet, all das, was deine Aufmerksamkeit bekommt, bestimmt sehr, wie du dich fühlst.

Das wirst du wahrscheinlich längst wissen. Ich schreibe das hier nur, um dich und mich daran zu erinnern.

Wer sich einmal dafür entscheidet, die Augen vor allem in den schönen Dingen baden zu lassen, Herz und Ohren für wohltuende Begegnungen und Neuigkeiten, Klänge oder einfach für Stille zu öffnen, hat allerbeste Chancen, jeden Tag mehrere Augenblicke lang guter Dinge zu sein.

Unterwegs in Natur oder Stadt, mit oder ohne Ziel, ohne oder mit Zeit: deine dir ureigene Neugier, deine Lust am Entdecken von Neuem, von Besonderem, sorgen dafür, dass sich dir zuerst das Bunte, das Schöne, das Lebendige zeigt. Pflanzen, Blüten, Tiere, Menschen, Lebendigsein. Und du fühlst dich verbunden. Weil auch du bist lebendig, hast Freude an Bewegung, an Farbe, an Licht.

Dass du ein lebendiges Wesen bist, ist dir bestimmt und ist dir ganz bestimmt von Natur aus klar. Ist es dir in jedem Augenblick bewusst? An jedem Morgen, an jedem Ort?

Das Erfreuliche, das Schöne, das Neue und manchmal auch geradezu Magische und Wundervolle – wie das Leben eben selbst – bewusst zu sehen – wahrzunehmen, kann zu einer lieben Angewohnheit werden.

Diese liebe Angewohnheit stärkt uns in Diskussionen, beim Lesen von Postings oder Kommentaren in den sozialen Medien. Mit dieser lieben Angewohnheit bist und bleibst du lebendig und guter Dinge. Und dies auch, wenn dir andere  – dir vielleicht sogar sehr nahe – Menschen ihre Sicht auf Probleme dieser Welt kundtun, die du nicht verstehen kannst oder willst, dir komplett gegen den Strich geht.

Ja, es ist in diesem Leben einiges so gar nicht einfach oder leicht. So manches ist sogar sehr schwierig und braucht dringend neue Sichtweisen. Vielleicht eröffnen sich diese ja mit einer neuen lieben Angewohnheit.

Was wäre das wohl für eine Welt, in der alle Menschen zuerst das Schöne, das Gelingende, das Freude bringende sehen wollen und können? Wir wären alle voller Freude und guter Dinge – jeden Tag an jedem Ort – uns selbst und jedem anderen Wesen gegenüber.

Hingabe

heißt die Zwillingsschwester der Liebe. Manchmal versteckt sie sich. Manchmal zeigt sie sich. Sie trägt lange wallende Gewänder und wirkt fast wie aus einer anderen Zeit. Einige finden ihre Wirkung übertrieben, zu intensiv. Andere können nicht genug davon bekommen, sie zu erleben.

Wann und wie hast du zuletzt Hingabe gespürt? War es in einer Begegnung, in einer Tätigkeit? Als du dich einer Idee verschrieben hast? Hingabe an einen Traum? Eine Sehnsucht, eine Vision. Bist ihr vielleicht an einem besonderen Ort in die offenen Arme gelaufen? Fast wie von selbst. Möglicherweise hat dieser Moment dir einen Duft in die Nase gezaubert? Oder einen Klang, der dich an deine Art der Hingabe erinnert?

Wenn du sie kennenlernen willst. Dann bestimmt beim nächsten Mal, wenn sie dir zuwinkt, etwas verschmitzt und zugleich mit wissendem langen Blick. Wirst du sie sofort erkennen. Dann gehst du mit. Gehst mit Hingabe in Kontakt, in dein Tun, in dein Lassen. Und fühlst, ja feierst mit Hingabe deine Macht in scheinbarer Ohnmacht. Wer weiß.

 

… als wäre jeder Schritt ein Kuss

Mutter Erde, da liegt sie plötzlich vor dir hügelig, bergig, wie hingegossen, in all ihren starken Rundungen, manchmal dann wieder als Ebene mit Weitsicht.

Irgendwann hab ich diese einladenden Worte gelesen und bis heute, sind sie mir präsent. Wenn ich mich zu Fuß durch die Welt bewege, über grüne Wiesen, verschlungene Pfade, auf quirlig lebendig bunten Straßen, wie von selbst klingt es dann in mir:
„Gehe auf Mutter Erde, als wäre jeder Schritt ein Kuss!“
Und das tue ich. Behutsam und bewusst. Spüre dabei, wir sind verbunden. Mutter Erde und ich. Sie trägt mich. Sie trägt dich. Und sie lässt sich erkunden. Geduldig, hingegeben, unfassbar schön.
Jeden Tag neu. Festlich anmutende Schritte, heilige Augenblicke, die berühren.
Sie und mich. Sie und dich. Uns.

Du kannst zaubern !

Mit deinen Worten. Ob ausgesprochen oder nur gedacht, sie wirken. Können dich und andere beglücken. Und sie können auch unglücklich machen. Dich selbst bereits im Moment des Denkens oder Aussprechens. Deshalb lohnt es sich, sorgsam mit deinen Worten umzugehen.

„Sprache schafft Wirklichkeit.“ wissen wir dank Ludwig Wittgenstein, der sich als Philosoph besonders mit Sprache und Bewusstsein befasst hat.

Welche Wirklichkeit willst du heute mit deinen Worten erschaffen? Was kannst du vielleicht herbei- oder auch wegzaubern? Angenehme Gefühle, folgen angenehmen Gedanken und Worten. Du kennst dafür sicher plastische Beispiele.

Ich wünsche dir jedenfalls auf diesem Weg einen Arm voll zauberhafter Momente heute und morgen – wann immer du willst. Ob du sie deinen Gedanken oder deinen Worten folgen – wer weiß. Vielleicht gibt es ja auch magisch bewanderte Menschen in deiner Nähe, die dir wundervolle Augenblicke bescheren.

Übrigens hast du dir schon einmal selbst ein Liebeslied gesungen oder aus deiner Playliste herausgesucht und vorgespielt? Nur für dich? Die meisten Liebeslieder funktionieren nämlich auch in dieser Weise. So könntest du dich selbst verzaubern. Die Worte Zaubern und Singen, im Italienischen „cantare“ sind übrigens stark miteinander verwandt. Und Zauberspruch heißt in italiano „incantesimo“.

good news

Die Neugier ist die kleine Schwester vom Mut. Verspielt, spontan, kommt oft scheinbar ganz zufällig an oder durch und mitunter auch ganz groß raus. Welche Qualitäten schlummern in dir, die dich noch mehr nach vorne bringen könnten? Welche Eigenschaften schätzt du besonders an deinen Freund*innen? Oft sind es ja gerade diese Seiten, die wir an uns selbst gern sehen würden. Und weißt du was? Sie sind schon da – alle diese Qualitäten hast du auch. Wenn du’s nicht glaubst, probier es gleich mal aus. Tu einfach so, als wärst du schon so mutig, so frech oder vorlaut, witzig, weise, so klar und deutlich, ruhend in deiner Mitte, sooo begeisterungsfähig oder ehrgeizig, tiefenentspannt in kritischen Augenblicken, kreativ, spontan… genauso wie dein Bruder oder deine Schwester, dein*e Herzensfreund*in, Lieblingskolleg*in, Mutter, Vater, dein Kind… Was immer dir an den anderen gefällt, du kannst genauso sein. Lass es raus!